WIE FUNKTIONIERT HYPNOSE?

Was ist Hypnose?

Der Begriff Hypnose ist abgeleitet aus dem Altgriechischen („hýpnos“) und bedeutet wörtlich übersetzt „Schlaf“. Diese Bezeichnung wird der tatsächlichen Bedeutung des Verfahrens jedoch nicht gerecht und führt eher zu begrifflichen Verwirrungen oder Fehleinschätzungen. Denn während der Hypnose schläft der Klient tatsächlich nicht! Stattdessen befindet er sich in einem Entspannungszustand, der sogenannten Trance. Hierbei handelt es sich um ein von innerer Ruhe, Gelassenheit und der Fokussierung auf bestimmte Wahrnehmungen geprägtes Empfinden. Dieser entspannte und konzentrierte Zustand ermöglicht es dem Klienten, mit seinem Unterbewusstsein in Kontakt zu treten und sich mit Themen oder Erfahrungen auseinanderzusetzen, welche seinem Bewusstsein außerhalb der Trance verborgen bleiben würden.

Was ist das Unterbewusstsein?

Alles, was ein Mensch jemals erlebt und erfahren hat, wird in seinem Inneren abgespeichert. Ein kleiner Teil dieser Informationen (etwa 5% bis 10%) ist für uns durch Erinnerung zugänglich. Hier sprechen wir vom Bewusstsein. Der größte Teil dieses Wissens ist jedoch im Unterbewusstsein gespeichert und wird von einer Art Blende (ähnlich einer Kamera) verschlossen bzw. geschützt. Diese Erfahrungen sind somit vorhanden, jedoch nicht direkt abruf- und erinnerbar. Trotzdem steuern sie unser tägliches Denken und Handeln – ohne, dass wir es als solches wahrnehmen. Im Unterbewusstsein sind also für uns typische Verhaltensmuster sowie Glaubenssätze verankert, welche routinemäßig verwendet und in der Regel nicht hinterfragt werden. Erkennbar sind diese Prozesse beispielsweise bei alltäglichen Routinen. Diese werden ausgeführt, obwohl wir uns nicht direkt daran erinnern können, wie wir sie erlernt haben (z.B. das Essen mit Messer und Gabel). Auch bestimmte individuelle Angewohnheiten oder Verhaltensweisen im Kontakt mit unseren Mitmenschen (z.B. keine Grenzen setzen können) fußen auf den im Unterbewusstsein verankerten Lernerfahrungen.

Letztlich liegen jedem Verhalten und jeder Entscheidung unbewusst verankerte Einordnungen zugrunde, die uns im Hier und Jetzt steuern. Wie mächtig diese Muster sein können, bemerken wir in der Regel erst dann, wenn wir bewusst versuchen, Gewohnheiten oder Denkmuster zu ändern.
Die Hypnose bietet also die Gelegenheit der Auseinandersetzung mit unterbewusst gelagerten Informationen. Damit eröffnet sich die Möglichkeit der zielführenden Veränderung von Denken bzw. Handeln. Und zwar in einem Ausmaß, welches außerhalb der Trance so nicht nachhaltig möglich wäre.

Wie läuft die Hypnose ab?

Während der Hypnose fungiert der Hypnotiseur als Vermittler zwischen dem Bewussten und dem Unterbewussten. Er leitet den Klienten verbal an, damit er in den Entspannungszustand der Trance gelangen kann und sich die Blende öffnet. Der Hypnotiseur unterstützt durch kommunikative Mittel beim Erreichen der zuvor im Gespräch vereinbarten Ziele. Er navigiert den Klienten durch den Prozess. Der seriöse Hypnotiseur ist also lediglich Prozessbegleiter, während der Klient Prozesssteuerer ist. Was dabei betrachtet oder bearbeitet wird, entscheidet zu jeder Zeit der Klient. Hypnose funktioniert nur dann, wenn der Klient auch hypnotisiert werden möchte und bereit ist, Kontakt mit seinem Unterbewusstsein aufzunehmen bzw. Veränderungen zu induzieren. Ohne die Zustimmung des Klienten kann der Hypnotiseur also keine Trance induzieren.

Was ist eine Trance?

Bei der Trance handelt es sich um einem Zustand voller Entspannung, Gelassenheit und Konzentration auf das Wesentliche. Grundsätzlich können Trancen unterschiedlich tief erlebt werden. Während der Lektüre eines interessanten Buches kommt es beispielsweise zu einer leichten Trance. Bei der Hypnose im Sinne der Hypnospathie wird eine mittlere Trance verwendet. Dabei können Umgebungsgeräusche weiterhin wahrgenommen werden, in der Regel wird ihnen aber weniger Bedeutung beigemessen als außerhalb der Trance. Vergleichbar ist dies mit dem Zustand während des alltäglichen Aufwachens am Morgen oder dem des Einschlafens am Abend. Wer schon einmal Methoden wie Autogenes Training, Meditation oder Progressive Muskelentspannung praktiziert hat, kann sich die Empfindungen während der mittleren Trance auch ähnlich wie bei diesen Verfahren vorstellen.

Wie fühlt sich Hypnose an?

Häufig werde ich gefragt, wie sich Hypnose ganz konkret anfühlt. Oft stehen Befürchtungen in Richtung von Kontrollverlusten im Raum. So sorgen unseriöse Show-Hypnosen immer wieder dafür, dass das Thema Hypnose im Allgemeinen einen dubiosen Beigeschmack bekommt und diffuse Ängste auslöst.
Tatsächlich hat eine seriös durchgeführte Hypnose jedoch nichts mit Attributen wie Hilflosigkeit, Abhängigkeit oder Ausgeliefertsein sein zu tun. Der Klient ist jederzeit in der Lage, sich zu bewegen, aufzustehen, die Hypnose abzubrechen und zu steuern, was er sagt oder auch nicht. Der Klient behält die Kontrolle! Um dies sicherzustellen, ist es jedoch wichtig, sich an einen Hypnotiseur mit entsprechender Ausbildung zu wenden. Ethisch korrekte Arbeit wird zum Beispiel durch das Label der Hypnospathie gekennzeichnet.

Bei Show-Hypnosen oder älteren Verfahren der klassischen Hypnose gestaltet sich die Zusammenarbeit anders. Hier übernimmt der Hypnotiseur die führende Rolle und vertritt die Haltung, dass er weiß, was für den Klienten richtig und hilfreich ist. Es werden mitunter Trancetiefen induziert, die der Klient als „Schlaf“ wahrnimmt , während die Kontrolle über Verlauf und Ergebnis beim Hypnotiseur liegt. Hiervon distanziert sich die Hypnospathie-Hypnose, welche ich anwende, ausdrücklich! Sie geht geht stattdessen von der Eigenverantwortung des Klienten aus. Sie verpflichtet sich ethischen Grundsätzen, die gewährleisten, dass der Klient jederzeit die Kontrolle über seinen Hypnoseprozess behält und seine Ziele immer selbst festlegt. So navigiert der Hypnotiseur das Verfahren, während der Klient die thematische und inhaltliche Ausrichtung sowie das Ergebnis bestimmt.

Was kann Hypnose leisten?

Wissenschaftlich ist erwiesen, dass Hypnose Großes leisten kann und ein faszinierendes Medium darstellt, um Menschen bei der persönlichen Weiterentwicklung sowie dem Lösen von Problemen zu unterstützen. So kann Hypnose im Rahmen von Coaching dazu dienen, Verhaltensziele schneller und effizienter umzusetzen sowie Blockaden, welche uns immer wieder bremsen, aufzulösen. Unliebsame Angewohnheiten und Verhaltensweisen (z.B. Rauchen, Essen zur Belohnung) können effizient beendet werden. Auch das Treffen von Entscheidungen oder das Abwägen von Prioritäten gelingt unter Hypnose nachhaltiger als außerhalb des Trancezustandes. Denn hier können unbewusste Anteile in die Ergebnisfindung einbezogen werden.

Psychotherapie und Hypnose

Im Kontext der Psychotherapie ist Hypnose in der Lage, Traumata aufzulösen und damit großes emotionales Leid zu lindern. Auch Verhaltensstörungen können nachhaltig und häufig sehr viel schneller als durch herkömmliche Therapiemethoden bearbeitet und behandelt werden.

Medizin und Hypnose

Im Bereich der Medizin kann Hypnose Schmerzen erträglich machen oder diese sogar partiell „ausschalten“. Sie kann Ängste vor bestimmten Behandlungen (wie z.B. beim Zahnarzt) reduzieren und noch vieles mehr. Kürzlich wurde in den Medien sogar von einer Operation in Thüringen berichtet, in der ein Patient aus medizinischen Gründen nicht narkotisiert werden konnte, das Schmerzempfinden jedoch mit Hypnose ausgeschaltet wurde.

Alles in allem ist Hypnose eine wunderbare Methode mit riesigem (und oft unterschätztem) Potential. Um dieses ausschöpfen zu können, ist es jedoch wichtig, sich an einen seriösen Hypnotiseur zu wenden und auf eine entsprechende Ausbildung zu achten. Gütesiegel, wie z.B. das der Hypnospathie, weisen darauf hin, dass sich ein Anbieter der Arbeit nach ethisch einwandfreien Richtlinien verpflichtet hat.

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